Bei schönstem Sommerwetter gewinnt das Damenteam II auch den dritten Wettkampf der 2. Hessenliga beim Woog-Sprint in Darmstadt! Victoria Wiegmann zieht mit langem Schritt über den Kurs und wird von Flo Brosch angefeuert, der kurze Zeit vorher mit einer Glanzleistung den Einzel-Sieg in der 1. Hessenliga klar machte und damit sein Männerteam auf Rang acht beförderte. Ein ausführlicher Bericht folgt.
Ja, das hätte sich Verena Repp nicht gedacht, dass sie gleich zu Beginn der Wettkampfsaison mit einem Sieg nach Hause fährt. Durch einen schnellen Lauf über die abschließenden fünf Kilometer gelingt es der Finanzbeamtin, die lange Zeit führende Stephanie Weiß, nach 500 Schwimmen und 18 Kilometer Rad, bei Laufkilometer vier zu überholen. Isabel Neese erkämpft sich bei ihrem ersten Wettkampf für das Team Bad Orb gleich das Podium! Lisa Heinrichs folgt auf Platz 4. Judith Görres Platz 5, Diana Engelmann (6.) Julia Sust (9.). Hanne Heinl gewinnt zum Abschluss noch souverän ihre Altersklasse und Julian Diez wird Gesamtdritter bei den Herren.
Unsere Mädels geben mächtig Gas! Zwei Trainingslager wurden in den letzen beiden Wochen absolviert. Die Bundesligamannschaft weilte in Ingolstadt und legte am Wochenende 15 Kilometer im Becken und 18 Kilometer mit Laufschuhen zurück. Unser neues zweites Team verbrachte einen Trainingstag in Butzbach und machte während des Schwimmtrainings Unterwasseraufnahmen! Wir sind bereit!
„Wir freuen uns wirklich sehr, das hochkarätige Team aus Bad Orb unterstützen zu dürfen,“ äußerte sich kürzlich Jörg Weisenberger von Hüttig & Rompf. Der Direktor Marketing & PR ergänzt:. „Triathlon ist eine Funsportart, die viel Ausdauer, Leidenschaft und einen großen Glauben an die eigenen Stärken erfordert. Diese Leitlinien haben auch in unserer Unternehmenskultur einen sehr großen Stellenwert – deswegen passt das einfach“, fasst Weisenberger die neue Kooperation mit dem Branchenführer aus Bad Orb zusammen. Die Baufinanzierungsspezialisten von Hüttig & Rompf beraten Kunden an 32 Standorten in ganz Deutschland. Seit diesem Jahr unterstützt das Unternehmen das Bundesligateam und das neu gegründete Damenteam II.
Mit einem Staffel-Swim&Run endete am vergangenen Sonntag die Saison von Hessens höchster Triathlon Liga für die zweite Mannschaft des Team Bad Orb -Gesund im Spessart. In einem für die Ausdauer-Recken aus der Kurstadt sehr ungewöhnlichen Sprintformat musste jeder Athlet vom Team des TV Bad Orb 225m Schwimmen im Hallenbad und danach eine Meile laufen. Danach wurde an den nächsten im Team – abklatschend – übergeben. Erneut von Personalsorgen gebeutelt standen mit Jürgen Metzler, Adi Kohr, Eric Rainer und Simon Brend’Amour einmal mehr in diesem Jahr statt der geforderten fünf Sportler nur deren viere an der Startlinie, was zur Folge hatte, dass Simon Brend’Amour „doppelt“ ran musste. Vor dem Renntag war klar, dass es für die Jungs vom Team Bad Orb bestenfalls darum gehen konnte, in der Abschlusstabelle noch auf Rang 8 aller 10 Teams zu gelangen. Einzig das Team aus Bad Arolsen, vor dem Swim&Run in Griesheim auf Rang 8, lag noch in Schlagdistanz. Der Wettkampf verlief hektisch, war hochintensiv für alle Starter und ein Spektakel für die Zuschauer.
Schon während seines Starts kamen Jürgen Metzler jedoch in Zweifel ob seiner Topschwimmleistung an diesem Tag. Doch da war er aber bereits in den Laufschuhen unterwegs. Es sollte nicht lange dauern, bis nach seinem Finish der technische Delegierte auftauchte und auf das zu kurze Schwimmen eines Orber Athleten hinwies. „In dem Moment wusste ich, dass mein Gefühl korrekt war, dachte aber zunächst, dass dies mit einer Zeitstrafe geahndet würde, die uns nachträglich aufgebrummt würde“, so Jürgen Metzler zu seinem Missgeschick. Laut Regelwerk lautet die Devise jedoch, dass das ganze Team – im Falle von Nichtbewältigen der kompletten Wettkampfdistanz – disqualifiziert wird. Damit war klar, dass das Ziel, Bad Arolsen noch zu verdrängen, nicht geklappt hatte. Der Frust währte jedoch nur kurz, denn durch einen ungeahnten Zufall und ein Kuriosum zudem, sollten die Kurstädter am Ende doch die Nase vor dem Team aus Bad Arolsen haben. Im Eifer des Gefechts fiel den Orbern erst beim Sichten der Ergebnisliste auf, dass das Team aus Bad Arolsen – ebenfalls aus Personalnot – gar nicht angetreten war. Die Ligaleitung hob sofort hervor, dass das Antreten und Disqualifiziert werden laut Ligaordnung besser gewertet wird wie eine „No Show“, also das Nichtantreten. Somit kletterte das Team – trotz Disqualifikation – in der Endtabelle der 1. Hessenliga final einen Platz nach oben und beendet die Saison 2021 auf dem 8 Platz aller 10 Teams in Hessen höchster Liga.
Am 28.8.21 fand im südhessischen Viernheim der zweite Renntag der höchsten hessischen Triathlonliga statt. Beim Sprintrennen galt es für das Team Bad Orb – Gesund im Spessart, 500m im Freibad zu schwimmen, danach auf einem topfebenen Radkurs 20km zu fahren und einen abschließenden 5km-Lauf zu rennen.
„Wir haben in den beiden Herrenteams in diesem Jahr arge Personalsorgen. Teilweise haben sich bei den Regionalligarennen – eigentlich für die Hessenligamannschaft vorgesehene Athleten bereits „fest“ gespielt, so dass diese für Starts in der ersten Hessenliga nicht mehr startberechtigt sind. Verletzungssorgen, berufliche Termine und gewisse Anlaufprobleme, die sich beim Restart des Ligabetriebs nach fast eineinhalbjähriger Corona-Wettkampfpause ergeben, sind Fakten, die intern zu großen Engpässen geführt haben. Deswegen freut es uns umso mehr, dass wir in Viernheim erstmals bei einem Herrenrennen in 2021 überhaupt die Maximale Anzahl an Athleten von 5 Sportlern überhaupt an den Start gebracht haben“, so Abteilungsleiter Jürgen Metzler zur generell schwierigen Personalsituation im Ligabetrieb der Orber Herren zu Zeiten der Pandemie.
Mit Simon Brend’Amour (Platz 27.), Eric Rainer (28.) , Robby Gerhardt (35.), Holger Borstorff (37.)und Dominik Schüssler (42.) landeten die Kurstädter bei nassen äußeren Bedingungen auf dem 8. Gesamtrang aller 10 Teams der ersten Hessenliga. Der Tagessieg ging an das Tria-Team Bruchköbel, knapp vor dem heimischen Team der TSV Amiticia Viernheim.
„Wir rangieren zwar im hinteren Tabellendrittel nach zwei von, in diesem Jahr – coronabedringt – nur drei Saisonrennen, sind aber entspannt, da es in diesem Jahr keine Absteiger geben wird und wir deshalb vor allem das gemeinsame Sporterlebnis in den Vordergrund stellen als auf „Teufel komm‘ raus“ die bestmögliche Platzierung mit dem Team zu erzielen“, so Metzler weiter. „Wir sind froh, dass wir mit Dominik Schüssler einen weiteren waschechten Bad Orber im Ligabetrieb begrüßen durften. Er gab in Viernheim sein Ligadebüt und war zufrieden mit seinem Auftritt für das Team Bad Orb. Das ist uns viel wert.“
Das letzte Saisonrennen der ersten Hessenliga findet am 19.09.21 in Griesheim bei Darmstadt statt. Dort gilt es für die Hessenligamannschaft des TV Bad Orb gegen die neun anderen Vereine einen Swim & Run als Teamstaffel zu erledigen, um das Ergebnis der Abschlusstabelle zu ermitteln.
Team Bad Orb finished auf Gesamtrang 9. Ein ausführlicher Wettkampfbericht folgt.
Das komplette Rennen der Frauen könnt ihr auf dem Instagram-Live-Kanal der Triathlon-Bundesliga verfolgen. Start: 10 Uhr am Sonntag mit Toni Gardeike, Stephanie Weß, Laura Jansen und Dörte Mönch!
Dörfer werden allgemein unterschätzt. Eher sagen die Leute doch, ich wohne in einer Stadt. Niemand will doch als provinziell gelten, wenn man seine Herkunft preisgibt. Bei genauer Draufsicht und Rückgang in der Geschichte finden sich aber große Dinger oft auch auf den kleinen Fleckchen der Erde. Beginnen wir mit dem berühmten gallischen Dorf, in dem die „Unbeugsamen“ also Asterix und Obelix und der Rest der Bande gelebt haben. Da hätte heute gerne jeder Triathlet mal vorbeigeschaut und eine Zeit lang gelebt und den Zaubertrank für den nächsten wichtigen Wettkampf mitgenommen, der dann mit den Superkräften neue Bestzeiten oder Podiumsplätze ermöglicht hätte. Unter Triathleten gibt es aber noch ein Dorf, welches aufgrund seiner Lage und seiner Geschichte fast an das Dorf der Unbeugsamen rankommt: La Santa auf Lanzarote! Allein schon bei der Aussprache des Dorfnamens „Laaaaa Santaaaaa“, das so leicht über die Lippen läuft, füllt sich der triathletische Körper unweigerlich mit schöner Zaubertrank-Energie.
Ein Dorf, ehemals Fischerdorf, gelegen direkt am Meer unweit des legendären Club La Santa! Horden von Triahtleten sind in den 90-iger Jahren auf die Insel eingefallen und sind mit ihren Scott-DH-Lenkern auf rauem und holprigem Asphalt über die Insel geschrubbt und durch La Santa gefahren – kein Vergleich zu heute!
Damals war das Dorf noch ein keines Fischerdorf mit ein paar Unterkünften. Man konnte morgens in Badeschlappen ohne T-Shirt über die Straße wackeln, dabei noch die in Badehose vorbeifahrenden Triathleten aus dem Club begrüßen – meist Profis – und bei einer netten älteren Damen durchs private Wohnhausfenster riesige Mammutbrötchen kaufen, die mit Nutella bestrichen, ein morgendliches Schlemmerfest bedeuteten.
Jahre später machte dann ein erster gescheiter Radladen – von ganz Lanzarote – in der Nähe des Brötchentempels auf. Der Name: PRO Bike! Hier gab es alles, was das Herz des Triathleten höher schlagen lies: Zipp, Syntace, HED, PROFILE… Auch der Autor dieser Zeilen verliebte sich während eines vierwöchigen Trainingslagers in eine ZIPP-Scheibe, die es dort für günstige 1500 Deutsche Mark gab – in Deutschland wurden 2200 Mark dafür aufgerufen. Weil die Scheibe noch nicht da war, musste der „Kroni“ vom Schwimmverein Gelnhausen, der später kam und dafür länger blieb, die Scheibe mit nach Deutschland im Flieger nehmen. Mittlerweile gibt es die alte Dame vom Brötchentempel nicht mehr, auch das alte Fischerdorf hat jetzt mehr Tourismus. Was aber geblieben ist, ist PRO Bike.
Weil dieser Radladen unweigerlich mit der triathletischen Geschichte von Lanzarote und La Santa verbunden ist und wir dieses Dorf sehr verehren, wie eine nie endende Liebe, hat es sich jetzt Steffi zur Aufgabe gemacht und eine für immer währende Verbindung zum Dorf geschaffen. Maria, die Inhaberin, gehört jetzt zur Team Bad Orb – Familie. Damit ist das Band nach Lanzarote für immer geschlossen. Ein Bund fürs Leben! Aber sicherlich nur solange, bis die Gallier einlaufen! Auf nach La Santa!
Rang 10 in der Regionalliga in Darmstadt – Rang 9 in der 1. Hessenliga in Bottendorf – Katha Brosch mit dem EOSC auf dem Podest
Am 11. Juli stand für beide Herrenteams des TV Bad Orb ein Renntag an. Für das Regionalligateam ging es zum letzten Saisonmeeting zum Darmstädter Woogsprint, die Mannschaft der 1. Hessenliga hingegen sollte ihr erstes Saisonrennen beim Burgwald-Triathlon in Bottendorf absolvieren. Die hohe Kunst sollte sich dieses Mal bereits im Vorfeld abspielen, denn es galt 10 Athleten – je 5 Sportler zu den beiden Rennen – an die Startlinie zu bringen. Von verletzungen und Krankheit geplagt, gelang dies am 11. Juli den Kurstädtern nicht. Zuletzt hatte Teamcaptain Florian Brosch noch heftige Debatten, denn tags vor dem Rennen hätte er theoretisch die Minimalzahl von 4 Sportlern aufgetan, die Ligaleitung verwehrte ihm jedoch die Nachmeldung, und das, obwohl die Verantwortlichen stets betonen, dass Erkrankte und Athleten mit grippeähnlichen Symptomen definitiv nicht starten sollen. Eine in solchen Fällen logisch erscheinende Nachmeldung eines anderen Athleten jedoch blieb untersagt, so dass sonntags für das Regionalligateam nur noch Florian Brosch und Michael Lik anreisten, was von vorneherein – ohne weitere zwei Athleten – ein Desaster für die Mannschaftswertung werden sollte, nicht jedoch für die Einzelwertung. Dort galten Brosch und Lik als hochgradig stark einzustufende Konkurrenz. Im nordhessischen Bottendorf traten mit Robby Gerhardt, Jürgen Metzler, Simon Brend’Amour und Eric Rainer ebenfalls nur 4 Triathleten aus der Kurstadt an. Alles in allem schwere Voraussetzungen an einem dazu noch verregneten Sonntag im Juli.
In Darmstadt trumpften Brosch und Lik im internen Duell – mit Wut im Bauch ob der untersagten Nachmeldung weiterer Teammitglieder – ordentlich auf. Nach 750 Schwimmen im Darmstädter Woog, 20km Hochgeschwindigkeitsradfahren auf der gesperrten B26 und einem abschließenden 5km-Lauf trennten die Orber exakt 2 Sekunden voneinander. Mit diesem Vorsprung rettete sich Brosch vor Lik ins Ziel, der zunächst nach Liks starken Schwimmen die Nachsicht hatte, im weiteren Verlauf jedoch den Rückstand nach der ersten Disziplin in einen Vorsprung umwandeln konnte. In der Einzelwertung brachte die Endzeit von 59:53min Brosch den 8. Gesamtplatz ein, Lik folgte mit 59:55min auf Rang 9. Die an diesem Tag so wichtige Teamwertung beendeten die Orber – von vorne herein gebucht – auf dem 10. und damit letzten Rang. Mit Rang 8, 9, und 10 behielt das Regionalligateam des TV Bad Orb erstmals auch am Ende die Rote Laterne in der Hand. Regionalligameister wurde der DSW Darmstadt vor heimischer Kulisse. Der SV Gelnhausen hatte in dieser Saison mit Rang 8 im Duell der beiden Vereine aus dem Main-Kinzig-Kreis die Nase vorn. Trauern müssen die Kurstädter dennoch nicht, da es coronabedingt im Jahr 2021 keine Absteiger geben wird. Über die Personalsorgen muss sich die sportliche Leitung für das kommende Jahr dennoch Gedanken machen.
Auch beim Rennen der 1. Hessenliga waren nur 4 Athleten am Start, was von vorne herein bedeutete, dass sich niemand eine Panne erlauben durfte und alle das Ziel erreichen mussten, um in die Teamwertung zu kommen. Mit einem neuen Format wurden alle Teams der höchsten hessischen Triathlonliga in die – durch viele Rennabsagen spät gestartete – Saison 2021 geschickt. Für Jürgen Metzler und Simon Brend’Amour galt es, einen Supersprint (300m Schwimmen, 14km Rad, 3km Laufen) zu erledigen, während Ligadebütant Robby Gerhardt und Eric Rainer die doppelte Distanz absolvieren mussten. Das ganze Rennen wurde mit einem speziellen Hygienekonzept durchgeführt, das sich mit einem „Drive In“ oder anders ausgedrückt mit den Worten „Ankommen, Wettkämpfen und wieder gehen“ beschreiben lässt. Peinlichst genau mussten die Sportler auf ihre exakten Zeiten zum Einchecken, Starten, Auschecken achten. Dies wurde dann gleich Simon Brend’Amour zum Verhängnis, der wegen zu späten Eincheckens im Nachgang eine Strafzeit aufgebrummt bekam. Alle Orber konnten aber im Wettkampf für sich zufriedenstellende Ergebnisse bringen. Das Team belegte am Ende dennoch den 9. Rang und ließ nur das Team der Wassersportvereinigung Cassel hinter sich. Das Triathlonteam aus Bruchköbel heimste den ersten Saisionsieg ein. Mit einem Sprint Ende August in Viernheim und einem Swim & Run in Griesheim will die Hessenliga die drei nötigen Rennen für die Mannschaftswertung um die Hessenmeisterschaft komplettieren. Absteiger wird es auch in der 1. Hessenliga in 2021 nicht geben. Mit vereinten Kräften versuchen die Orber Herren dennoch, nicht auch – wie in der Regionalliga – auf einem hinteren Rang zu landen, was sich als große Herausforderung in diesem Jahr darstellen könnte.
Der kleine Lichtblick an diesem Wochenende wurde aus Sicht der Bad Orber – wie so oft zuletzt – von einer Dame der Triathlonabteilung beschert. Die Kurstädterin Katharina Brosch – über Zweitstartrecht in dieser Saison an ihrem Wohnort für den EOSC Offenbach startend – landete mit dem neu gegründeten Damenteam des EOSC bei deren Debütrennen auf Ligaebene auf dem dritten Gesamtrang in der zweiten Hessenliga. Der heimische ADAC Sportclub Gelnhausen errang den 8. Gesamtplatz.
Am vergangenen Sonntag, kamen rund 1.500 Athleten um in traumhafter Kulisse im Österreichischen Walchsee am Kaisergebirge zusammen, um bei bestem Wetter sich über die Mitteldistanz zu messen. Dabei ging es bei vielen Top Athleten um den Titel des Europameisters und für andere „nur“ darum die Herausforderung die Strecken von 1,9km schwimmen, 90km Radfahren und den abschließenden Lauf über 21,1km um den Walchsee zu bewältigen. Entsprechend gut war die Stimmung bei Athleten und Zuschauern an der Strecke. Ein Triathlon wie aus dem Bilderbuch.
Laura Jansen erkämpft Rang 8 im Profifeld
Laura Jansen vom Bundeligateam des TV Bad Orb vertrat sozusagen ihren Teammanager, Adi Kohr, der – schon etliche Male am Walchsee gestartet war und dieses Mal passen musste, um die Bundesligadamen beim Rennen in Potsdam zu betreuen. Von dem Bundesligarennen in Potsdam freigestellt, schickte sich Laura Jansen an, nach ihrem starken fünften Rang bei der Challenge St. Pölten im Mai, auch am Walchsee ein Wörtchen mitzureden. Konkurrenz fand sie vor allem in der Ironman-Siegerin und Landsfrau Anne Haug und der Olympiasiegerin Nicola Spirig aus der Schweiz. In einem starken Starterinnenfeld konnte sich Jansen nach 29min im Wasser, einem 90km-Ritt auf dem Rad in 2:20 Stunden und einem starken Halbmarathon in 1:21 Stunden nach 4:15 Stunden erfolgreiche Gesamt-Achte nennen. Damit bestätigt sie ihre aufstrebende Form in diesem Jahr und wird dem Team Bad Orb – Gesund im Spessart sicher noch einge Freude mit ihren Leistungen bereiten. Siegerin des Profirennen wurde bei den Damen Nicola Sprig, gefolgt von Anne Haug. Das Herrenrennen gewann der deutsche Shootingstar des Jahres 2021, Frederic Funk.
Michael Lik wird Europameister der Herzen
Michael Lik, der bereits 2016 und 2019 hier gestartet ist, kannte die Strecke schon gut. „Obwohl ein starker Läufer bin, konnte ich auf welligen Rundkurs über 4 Runden meine Laufstärke noch nie ausspielen und hatte noch eine Rechnung offen“; so Lik.
Doch diesmal schien alles perfekt zu laufen für den „schnellen Immobilienmakler“ der VR-Bank MKB. Lik legte eine solide Schwimmzeit von ca. 27min hin. Auf dem technisch anspruchsvollen Radkurs mit 1.200 Höhenmeter auf 90km fuhr Lik sogar seine persönliche Bestzeit von 2:11 Stunden und sicherte sich eine sehr gute Ausgangsposition für den Halbmarathon um den Walchsee der es in sich hat und mit kleinen Anstiegen anspruchsvoll zu laufen ist. Dort konnte Lik seine Laufstärke ausspielen und lief die insgesamt vier Runden a 5km sehr Konstant und ohne Einbruch in einer Gesamtzeit von 1:20 Stunden.
„Ich bin überaus zufrieden über meine Gesamtleistung und einer Zeit von 4:03:37 Stunden. Der Verlauf des Rennens und Ergebnis geben mir Selbstvertrauen und Motivation für die bevorstehende Ironman Weltmeisterschaft, am 9. Oktober 2021 in Hawaii. Mit meinem Trainer, dem ehemaligen Ironman-Weltmeister Faris Al-Sultan sind die Weichen für weitere Erfolge gestellt“, so Lik. Auch wenn Lik wegen versäumter Meldung beim Deutschen-Triathlon-Verband (DTU) nicht in die Wertung der Europameisterschaft kam, so wäre er doch mit deutlichem Abstand Europameister geworden.
Auch Brosch, Metzler und Rainer am Start
Neben Michael Lik reisten – wie jedes Jahr – wieder weitere Triathleten samt Fans an den Walchsee, um das Rennen über die halbe Ironman-Distanz zu meistern. Allen voran Jürgen Metzler, der bei allen Austragungen seit 2011 am Start war. Außerdem Eric Rainer, der nach langer Verletzungspause wieder fit und in Form an der Startlinie stand und Florian Brosch, der seinen Europameistertitel von 2017 weiderholen wollte. Metzler und Rainer dagegen waren nicht für die EM gemeldet und traten im Rennen der offenen Wertung an.Das Rennen verlief für die drei Orber Ausdauersportler gänzlich verschieden. Das größte Pech ereilte Florian Brosch, der – nach gutem Schwimmen – von einem Raddefekt, den er nicht beheben konnte, jäh gestoppt wurde und das Rennen vorzeitig beenden musste.
Für Jürgen Metzler war es der erste Triathlon seit seinem Start bei der letzten Austragung, einer Hitzeschlacht im Hochsommer 2019, bei dem er sehr gelitten hatte auf der Laufstrecke. „Generell bin ich sehr froh, überhaupt wieder mal einen Wettkampf machen zu können. Vorgenommen hatte ich mir deshalb nichts. Immerhin bin ich vor erst drei Wochen überhaupt das erste Mal wieder geschwommen seit März 2020“, so Metzler im Vorfeld. Nach 5:08 Stunden hatte Metzler das Rennen erledigt und war froh, wieder erste Wettkampfluft geschnuppert zu haben. Bereits am 11.07.21 steht für ihn und die Herrenmannschaft der 1. Hessenliga der nächste Wettbewerb in Bottenborf an. Dort wird – neben Metzler – auch Eric Rainer erneut mitmischen. Am Walchsee gelang dem Kurstädter nämlich der große Wurf und seine Formkurve zeigt detulich nach oben. Nach 4:44 Stunden beendete Rainer die Mitteldistanz am Walchsee. Nach solidem Schwimmen, flog Rainer mit fast 35km/h über die kupierte Radstrecke. Dem nicht genug, folgte ein flotter Halbmarathon in knapp über 1:30 Stunden.
Mit einem guten Hygienekonzept, nur genesenen, getesteten und geimpften Athleten, einer „Vorwettkampf-Bubble“ für die Sportler, zeigte der Veranstalter, dass Sportveranstaltungen wieder möglich sein können in der aktuellen Phase der Pandemie. Und so war es auch für die mitgereisten Fans ebenfalls wieder ein Genuss, anfeuern und mitfiebern zu dürfen. Im nächsten Jahr kommen sie sicher wieder nach Tirol, die ausdauerverrückten Sportler des Team Bad Orb – Gesund im Spessart.
Seit diesem Jahr sind die Damen des Bundesligateams mit Rädern der spanischen Firma BH unterwegs. Im bayrischen Schöllkrippen fand jetzt die erste Übergabe des brandneuen RS1 statt. Stephanie Weiß kam als Erste in den Genuss des neuen orangeroten Flitzers mit DI2-Ausstattung von Shimano. Wie Steffen Krill – Geschäftsführer des Deutschlandvertriebs – berichtete, werden alle Rädern für das Team in den nächsten Wochen eintreffen und an die Athletinnen übergeben. Sogar der Teamleiter der motivierten Damenmannschaft wird mit einem schnellen BH-Bike ausgestattet. „Die Motivation ist riesengroß! Ich freue mich schon auf die erste Ausfahrt und die Möglichkeit, das RS1 beim ersten Rennen am 6.6 in Berlin zu präsentieren“, berichtet die Bad Order Athletin bei der Übergabe im Firmengebäude des Radherstellers.
Lange Zeit haben die Herren des Regionalligateams gebangt, ob der für den 28.03.2021 angesetzte Swim & Run Wettkampf in Darmstadt wirklich stattfinden wird. Doch der DSW Darmstadt hat mit einem durchdachten Hygienekonzept die Genehmigung für einen Wettkampf für den Leistungssport bekommen und richtete somit den ersten Wettkampf im deutschen Triathlonkalender aus. Mit dabei auch die beiden Regionalligateams des Team Bad Orb – Gesund im Spessart und des SV Gelnhausen.
Beide Mannschaften haben durch die Zugehörigkeit zur dritthöchsten Triathlonliga die Legitimation für ein Schwimmtraining, was sich jedoch in der Praxis schwieriger darstellt, da ein Schwimmbad gefunden werden muss, was teils logistische und finanzielle Aufwendungen mit sich bringt. Dementsprechend waren die Ausgangsvoraussetzungen im Schwimmbereich für die verschiedenen Teams der Regionalliga teils sehr unterschiedlich. Zwischen Startern mit dem ersten Wasserkontakt seit Monaten und Bundesligastartern, die teils recht „normale“ Trainingsbedingungen vorfinden, war das Leistungsspektrum sehr heterogen. Allgemein nutzten viele Teams, die ebenfalls Mannschaften in der ersten oder zweiten Bundesliga haben, den Wettkampf, um ihren normalerweise in den obersten Ligen startenden Startern, etwas Wettkampfluft nach langer Wettkampfpause zu ermöglichen.
Für das Team Bad Orb – Gesund im Spessart ging es nach Vorlage eines negativen Corona Schnelltests mit der Besetzung Florian Brosch, Sebastian Heinl, Michael Lik und Max Ostermeier an den Start. Es galt, eine 500m lange Schwimmstrecke im Nordbad und den anschließenden 5,5km Lauf, mit einer kurzen Pause von maximal 5 Minuten zu bewältigen. Leider musste Neuzugang Timo Brückhof aufgrund einer Verletzung kurzfristig absagen, der durch Sebastian Heinl kurzfristig ersetzt wurde. „Die Freude, nach so langer Zeit überhaupt wieder, ein Wettkampf machen zu dürfen, stand an erster Stelle“, so Michael Lik, „da war das Ergebnis diesmal nur zweitrangig.“
Nach einem verhältnismäßig guten Schwimmpart für alle Orber ging es auf die Laufstrecke, wo auf fünf welligen Runden die 5,5km absolviert werden mussten. Auch wenn Florian Brosch durch einen unwissentlich zu langen Wechsel eine Zeitstrafe von achtzig Sekunden bekam und somit das Team den siebten Tabellenplatz herschenkte, waren alle Starter mit dem Saisoneinstand zufrieden. Mit Platz 8 in der Endabrechnung rangieren die Orber sogar einen Platz vor den Triathlon-Kollegen vom SV Gelnhausen, die 9. wurden.
„Unser Team konnte die besonderen Rahmenbedingen und ungewohnten Abläufe aufgrund des Hygienekonzeptes gut meistern, die der Veranstalter des DSW-Darmstadt vorbildlich ausgearbeitet und umgesetzt hat“, so Teamkapitän Brosch. „Der Swim & Run in Darmstadt war ein positives Beispiel dafür, dass Spitzensport und Breitensport stattfinden kann und ist hoffentlich ein Vorbild für zukünftige Veranstaltungen“, so Brosch weiter. Das zweite Regionalligarennen soll schon am 2. Mai 2021 im heimischen Gelnhausen im Rahmen des vom SVG ausgerichteten Kinzigtal Triathlon stattfinden.